Oh, wie schön ist Panama
Nach einer schnellen 5-tägigen Überfahrt von Curaçao nach Panama, kommen wir mit den ersten Sonnenstrahlen am Morgen in den San Blas Inseln an und lassen den Anker vor der Insel Porvenir zu Wasser. Die kommenden Tage wollen wir auf den San Blas Inseln verbringen. Diese gehören zur autonomen Region Guna Yala. Die Ureinwohner namens Guna haben lange für die Autonomie der Küstenregion gekämpft. Wir sind gerade am westlichsten Punkt dieser Region, die sich im Osten noch rund 180 km lang bis nach Kolumbien erstreckt.
San Blas
Noch vor Anker kommen gleich mehrere Einwohner in Einstämmerbooten zu uns und wollen uns Schmuck, bunt bestickte Stoffe namens Mola, aber auch Obst verkaufen. Wir kaufen nur eine handgenähte Flagge von Guna Yala. Sie erinnert an eine vertikal gestreifte spanische Flagge mit einem linksgedrehtem Hakenkreuz. Dies soll den Oktopus darstellen, der die Welt erschaffen hat. Später finden wir heraus, dass es seit 15 Jahren eine neue Flagge gibt (auch die wollten sie uns verkaufen, aber wir haben nicht verstanden wozu wir zwei Flaggen brauchen) und beide Flaggen sind omnipräsent auf den Inseln.
Wir klarieren nach dem Frühstück auf der kleinen Insel Porvenir, die hauptsächlich aus Palmen und einer Flugzeuglandebahn besteht, ein. Solange man Bargeld dabei hat (in Panama zahlt man mit US Dollar) ist dies eine sehr schnelle und unkomplizierte Angelegenheit. Zurück am Boot holen wir gleich den Anker hoch und motoren 5 Seemeilen in knapp einer Stunde nach Osten zu den West Lemon Cays. Wir fahren zwischen vielen kleinen Inseln und Riffen hindurch. Die Inselchen sind richtig kitschig mit Palmen und Sandstränden, wie man es sich vorstellt. Vor Nugnudub lassen wir in nur 3 m Wassertiefe den Anker fallen. Peter taucht nach dem Anker, um zu kontrollieren, ob dieser gut eingegraben ist und bekommt dabei gleich einen Ammenhai zu Gesicht. Wir freuen uns schon aufs Schnorcheln! Aber zunächst einmal hüpfen wir nur zum Abkühlen ins türkise Wasser und machen danach Sushi aus dem bei der Überfahrt gefangenen Großaugenthun. Neben unserem Boot springt mehrmals ein Adlerrochen aus dem Wasser. Wir genießen den Nachmittag in der Bucht und lassen den Abend gemütlich am Boot ausklingen - sind wir doch alle etwas müde von der Überfahrt.
Am nächsten Tag schnorcheln wir am nächstgelegen Riff und sehen dabei einen Adlerrochen, einen Ammenhai, Barrakudas, Tintenfische und viele kleinere bunte Fische. Das Riff ist einigermaßen gut intakt obwohl viele Korallen von einer Krankheit befallen zu sein scheinen, die sich langsam über die Korallen ausbreitet. Am späten Nachmittag fahren wir mit dem Dinghy zur Insel Nugnudub. Dort zahlen wir 3 Dollar Eintritt pro Person und können dafür die Hängematten und theoretisch auch den Volleyballplatz der Insel nutzen. Wir gehen ein Runde, in 5 Minuten ist man einmal um die Insel, und bestellen dann Margaritas als Sundowner. Es ist nicht viel los, wahrscheinlich sind alle noch müde von der Party vom Vortag und die meisten Touristen sind schon wieder weg. Wir bleiben noch zum Abendessen und lassen uns gebackenen Fisch und Henderl mit Kochbanane bringen, bevor wir wieder zurück aufs Boot fahren.
Tags darauf schnappen wir uns das Dinghy und fahren 1.5 Seemeilen ein paar Inseln weiter. Wir wollen ein halbversunkenes Wrack besuchen, welches zum Teil sogar noch aus dem 1,5 - 2 m tiefen Wasser ragt. Der Sand ist weiß und das Wasser klar und türkis. Auf dem Wrack wachsen schon Korallen in allen Farben und Formen und dazwischen tummeln sich alle möglichen kleinen bunten Fische.
Wir wollen eigentlich auch noch etwas nördlich von unserem Ankerplatz schnorcheln gehen, doch das Wetter ist etwas unbeständig. So fahren wir wieder Richtung Boot und kehren auf dem Weg bei einem kleinen Lokal auf einer der Inseln ein. Dort sitzen wir bei einem Cola und Bier den Regen aus, beobachten die Kinder, die in einem Schaffel mit Wasser spielen und Romana wirft Stöcke für den Hund. Als wir uns entscheiden doch noch zum Schnorchelspot zu fahren, fängt es wieder zu regnen an. Was soll’s, denken wir uns beim Schnorcheln sind wir sowieso nass. Wir finden das Riff das wir suchen nicht, sondern nur eine Sandbank mitten im tieferen Wasser. Wir schnorcheln dort im teilweise nur 30 cm tiefen Wasser. Dabei sehen wir mehrere handgroße Seesterne, freunden uns mit kleinen Fischen an und beobachten wie ein Fisch sein Zuhause, eine große Muschel, verteidigt. Zurück an Bord essen wir de letzten Reste von unserem Thunfisch.
Der nächste Tag ist auch schon Romanas letzter an Bord der Vaquita. Es regnet immer wieder in Strömen, also spielen wir gemütlich The Game bevor sie am Nachmittag von einem Tourboot abgeholt wird und dann über den Landweg nach Panama City weiterreist. Danke für deine Unterstützung bei den Überfahrten Romana!
Wir nutzen das bewölkte teils regnerische Wetter und polieren die nächsten 2 Tage das Cockpit und den Decksaufbau, räumen auf und sortieren und inventarisieren das Essen.
Dann geht es für uns über Nacht weiter nach Colón (oder auch Cristobal, benannt nach Christoph Kolumbus - auf Spanisch Cristobal Colón). Am Nachmittag lichten wir den Anker und schlängeln uns zwischen Inseln und Riffen wieder hinaus ins offene Meer. Es bläst nur wenig Wind, bis er in der Nacht komplett einschläft. Wir motoren denn Großteil der Strecke bis wir um 7 Uhr in der Früh außerhalb der Mole von Colón ankommen. Hier ist auch die Einfahrt zum Panamakanal und darum ankern unzählige große Tanker und Containerschiffe davor. Wir funken Cristobal Signal Station an und bitten um Erlaubnis die Einfahrt der Wellenbrecher passieren zu dürfen, da unsere Marina direkt dahinter liegt. Zum Glück ist gerade nicht viel Schiffsverkehr und wir dürfen durchfahren. Es fängt wieder an zu regnen und wir sind beide komplett nass als wir in der Shelter Bay Marina angelegt haben.
Shelter Bay Marina & Colón
Dort sehen wir alte Bekannte aus Almerimar wieder. Janine und Micha von der Seven, die wir zuletzt in Lanzarote gesehen haben, und Moni und Olaf von Belle Amie. Die nächsten Tage verbringen wir mit Bootsarbeiten, einkaufen, einräumen und dem ein oder anderen Stegbier mit unseren Freunden, denn praktischerweise liegen wir alle am Selben. Dass ein neues großes Kapitel auf uns wartet, merken wir spätestens, als wir fünf komplett volle Einkaufswägen zuerst in unserem Mietauto und dann an Bord unterbringen müssen. Das Boot liegt nach dem Einräumen auch - wie schon vor der Atlantiküberfahrt - ein gutes Stück tiefer im Wasser.
Bevor es jedoch weitergeht, kommen uns noch Peters Gasteltern José und Ana Silvia aus Mexiko für eine Woche besuchen. Peter hat in der Schulzeit ein Jahr bei ihnen gewohnt. Die ersten zwei Tage wohnen die beiden in Colón, während wir noch ein paar Dinge an Bord fertig machen. Am Abend gehen wir zusammen Essen. Colón ist richtig heruntergekommen und dürfte auch ziemlich gefährlich sein. Wir fühlen uns nicht besonders wohl und sind froh mit dem Mietauto unterwegs zu sein. Der einzig “nette” und auch sichere Ort ist ein Einkaufszentrum in der Zona Libre, der steuerfreien Zone. Nach dem Abendessen geht es für uns zurück in die Marina, die auf der anderen Seite des Kanals liegt. Es geht für uns wieder zurück über die imposante Brücke Atlantico. Die Straße nach der Brücke zur Marina geht durch den Dschungel und es stehen unzählige Autos am Straßenrand und noch mehr Leute sehen bewaffnet mit Kübeln, Stöcken und Zangen. Es stellt sich heraus, dass sie die blauen Landkrabben jagen, die durch den anhaltenden Regen aus ihren Höhlen geflohen sind.
Am nächsten Tag kommen José und Ana Silvia in die Marina und wir machen dort die Dschungeltour mit Carlos. Wo heute die Marina ist, war früher ein Stützpunkt der US-amerikanischen Armee namens Fort Sherman. Der Stützpunkt wurde gemeinsam mit dem Bau des Panamakanals zu dessen Schutz errichtet. Carlos erklärt uns, dass die heutige Segelmacherei das alte Kino ist. Wir gehen etwas weiter in den Dschungel, wo wir blaue Landkrabben, eine riesige Straße von Blattschneideameisen und alle möglichen Pflanzen sehen. Immer wieder hören wir das “Bellen” der Brüllaffen, doch zu Gesicht bekommen wir keine. Danach geht es für uns weiter in die heruntergekommene Kirche und dann zu den alten Bunkern. Dort sehen wir Weißschulterkapuzineraffen in den Bäumen herumtollen. Zurück an Bord machen wir mexikanisches Essen: Hendl mit Mole, einer Gewürzsoße und Reis.
El Valle de Antón
Am folgenden Tag starten wir unseren Roadtrip und unser erster Stopp ist das 3 Stunden entfernte Bergdorf El Valle de Antón. Dort übernachten wir in einem äußerst netten Hotel. Leider spielt das Wetter nicht ganz mit und es regnet fast den ganzen Tag. Wir können leider keine der geplanten Wanderungen machen. Stattdessen fahren wir zum El Valle Amphibian Conservation Center Foundation (EVACC). Dort können wir alle in Panama vorkommenden Amphibien sehen, wie Pfeilgiftfrösche, Rotaugenlaubfrösche und das Nationaltier von Panama, den “Rana dorada” also den “Goldenen Frosch” (klingt schöner als der offizielle deutsche Name: Panama-Stummelfußfrosch). Die Frösche erinnern uns an umgekehrt gefleckte Feuersalamander. Diese Froschart kommt nur in Panama und wenigen Bergregionen vor, doch leider ist die Population in der Wildnis aufgrund von Waldrodungen und Krankheiten dramatisch gefallen und so gilt er in freier Natur als ausgestorben. Er kann allerdings im Conservation Center erfolgreich gezüchtet werden, sodass die Art noch nicht komplett ausgestorben ist. Als nächstes machen wir den Markt unsicher und gehen auf Souvenierjagd. Es gibt viele nette handgemachte Sachen wie Schmuck, bemalte Holzplatten, Magnete und natürlich auch die Molas der Kuna.
Am Abend im Hotel entdecke ich Janoschs Buch “Oh, wie schön ist Pamana” und ich lese wieder mal die Geschichte vom kleinen Bären und vom kleinen Tiger mit seiner Tigerente. Die beiden hören vom schönsten Ort der Welt - Panama - wo alles schöner und größer sein soll als daheim. Sie basteln einen Wegweiser und machen sich auf dem Weg nach Panama, nur um nach einer langen Reise wieder zu ihrem Haus zurückzukommen, das sie allerdings nicht erkennen. Die Bäume sind größer als zu Hause (da sie in der Zwischenzeit gewachsen sind) und sie finden ihren eigenen Wegweiser mit der Aufschrift Panama, halten es allerdings für ein Ortsschild. Sie reparieren das Haus und sind glücklich, endlich im Land ihrer Träume zu sein.
Tags darauf scheint endlich wieder die Sonne und wir fahren zu einem Aussichtspunkt und erkennen erst dort, dass das gesamte Dorf in einem riesigen Vulkankrater liegt. Dann geht es für uns weiter nach Südwesten nach Santa Catalina. Nach einer 4,5-stündigen Autofahrt kommen wir dort am späten Nachmittag in unserem kleinen netten Hotel am Strand an.
Santa Catalina & Coiba
Im Gegensatz zur Karibikseite ist die Pazifikseite auf Strände bezogen nicht ganz so schön. Es erinnert uns etwas an den Golf von Mexiko mit dem dunklen Strand und fast schon braunen Meer. Nach einem späten Mittagessen machen wir uns noch auf in die Stadt von Santa Catalina. Okay Stadt ist etwas übertrieben. Santa Catalina ist eine Ansammlung von Tauch- und Surfschulen mit eingen Hostels und Lokalen dazwischen. Dort machen wir einen Tauchausflug für Peter und mich für den nächsten Tag aus und gehen nochmal zum Strand, der hier ebenfalls wenig attraktiv aussieht. Ein großer Unterschied zur karibischen Seite ist auch der Tidenhub, der hier im Pazifik mehrere Meter beträgt.
Nach einem schnellen Frühstück im Hotel geht es für uns frühmorgens zur Tauchschule. Dort fahren wir mit einem kleinen Boot eine Stunde zu Tauchspots im Coiba Nationalpark, einer der größten maritimen Nationalparks weltweit. Schon auf dem Weg zu den Tauchspots begleiten uns Delfine. Wir wissen, dass das Tauchen hier anders sein soll, als in der Karibik. Es gibt kein buntes Korallenriff, das Wasser ist nicht so klar, dafür sollen die Fische auf dieser Seite viel größer sein. Die Chancen hier Weißenspitzenhaie, Bullenhaie und sogar Walhaie zu sehen stehen ganz gut. Wir sind gespannt. Schon beim ersten Tauchgang merken wir den Unterschied. Wir sehen nicht teilweise keine 5 m weit, was für ein Kontrast zum glasklaren Wasser der Karibik. Überall ist es steinig und es gibt kaum Korallen. Sobald man etwas tiefer taucht 15-20 m kommt man in die Schicht wo sich die Warmwasserschicht der Oberfläche (beinahe 30 °C) mit der “Kaltwasserschicht” (24 °C) mischt. In dieser Schicht flimmert alles wie über einem Lagerfeuer und man sieht beinahe gar nichts. Es ist trotz allem ein großartiger Tauchgang. Wir sehen riesige Fischschwärme und einen gelben Anglerfisch (Frog fish) der im ersten Moment wie ein Schwamm aussieht, da er sich zwischen den großen Steinen einklemmt. Außerdem sehen wir mehrere Weißspitzen-Riffhaie am Sandboden liegen. Es ist die einzige Haiart, die sich nicht bewegen muss, um atmen zu können. Alle anderen Haiarten müssen schwimmen, um die Kiemen mit genug Wasser zu spülen. Wir sind nach dem ersten Tauchgang bereits begeistert und freuen uns auf die nächsten Tauchgänge. Davor landen wir noch an einem kleinen kitschigen Sandstrand einer dschungeligen Insel an und essen eine frisch geschnittene Ananas.
Am nächsten Tauchspot geht es Schlag auf Schlag. Kaum sind wir 5 Minuten im Wasser, schwimmt ein Walhai gemütlich ein Stückchen vor uns. Wir schwimmen so schnell wir möglich hinterher und doch können den Abstand kaum verkleinern. Es ist wahnsinnig beeindruckend wie groß allein die Flosse ist und wie langsam sie sich immer wieder von links nach rechts bewegt. Nach einer Minute sind wir vollkommen außer Atem und müssen uns kurz sammeln, um unsere Atmung wieder zu beruhigen. Als wir langsam wieder weiterschwimmen entdecken wir auch schon Schwarzspitzenhaie und wir schwimmen ihnen hinterher. Unser Guide Cedric sieht auch die Schwanzflosse eines Bullenhais, also knien wir uns in den Sand, verhalten uns ruhig und warten. Im Kopf höre ich schon die Musik vom weißen Hai, doch der Bullenhai lässt sich nicht mehr blicken. Wir waren wohl nicht ruhig genug, Haie legen keinen besonderen Wert auf blubbernde Taucher. Wir schwimmen weiter, sehen immer wieder Weißspitzen-Riffhaie. Peter macht sich gern einen Spaß und schaut wie nah der den ruhenden Haien kommen kann bevor sie genervt davonschwimmen. Gegen Ende des zweiten Tauchgangs sehen wir riesige Fischschwärme, die wie ein Strudel schwimmen und müssen uns durch die Strömung teilweise von Felsen zu Felsen hanteln. Am Ende taucht der Bullenhai nochmal auf und wir erhaschen doch noch einen Blick auf seine Schwanzflosse im trüben Wasser. Das war definitiv einer der ereignisreichsten und spektakulärsten Tauchgänge, den wir bisher gemacht haben.
Wir landen wieder auf einer der Inseln und essen unser Mittagessen auf einem paradiesischen Strand. Danach geht es nochmal ins Wasser. Wieder sehen wir Weißspitzen-Riffhaie und schwimmen minutenlang mit zwei Karettschildkröten. Das einzige, was wir auf unserem Tauchtrip nicht gesehen haben, war ein Mantarochen, aber irgendwas muss man sich ja noch für weitere Tauchgänge aufheben.
Panama Stadt
Am nächsten Tag geht es für uns schon wieder zurück zum Boot. Allerdings machen wir noch einen Zwischenstopp in Panama Stadt. Wir sind überrascht wie viele moderne Wolkenkratzer es hier gibt, denn das übrige Land lässt das gar nicht vermuten. Die Altstadt namens Cacso Viejo befindet sich auf einer Halbinsel vor der modernen Stadt. Die Häuser wurden in den letzten Jahren liebevoll renoviert und es gibt viele gute Lokale und Geschäfte. Wir schlendern durch die Gassen, schauen uns die Kirche an und genießen den Ausblick aufs Wasser und die Wolkenkratzer. Abends gehen wir noch ein letztes Mal mit Peters Gasteltern essen und feiern gleich Ana Silvias Geburtstag vor. Dann liefern wir sie beim Hotel ab, verabschieden uns und fahren wieder aufs Boot.
Nach einer kurzen Nacht packen wir noch alles zusammen, denn für uns geht es für zwei Wochen Heimatbesuch nach Österreich zur Hochzeit meiner Schwester. Nach 9,5 Stunden Flug sind wir schon in Madrid und von dort sind es nur knappe drei Stunden nach Wien. Wir sind die schnelle Art zu reisen gar nicht mehr gewohnt und es ist komisch wieder zu Hause zu sein. Wir treffen Freunde und Familie, genießen die schönen Orte Österreichs und die Vorzüge eines großen Betts, unlimitierten Wassers sowie einer Waschmaschine und eines Geschirrspülers. Die Zeit verrennt, schließlich sind wir viel unterwegs. Zum Abschluss unseres Besuches steht die Hochzeit am Programm. Es ist eine wunderschöne Zeremonie im Schlossgarten von Spitz mit einem anschließenden rauschenden Fest, so wie es sich gehört. Wir sind etwas wehmütig, zwei Tage später wieder zu fahren. Ganz wie im Buch “Oh, wie schön ist Panama” muss man manchmal erst wegfahren, um das schöne Zuhause zu schätzen. Das Boot ist in Gedanken ganz weit weg und wir wissen, was für Arbeit uns dort erwartet, stehen doch die nächsten zwei Abenteuer, zuerst der Panamakanal und dann die Pazifiküberquerung, am Programm…
Nützliche Tipps:
Wir haben in Panama mehr Zeit als geplant verbracht und es als vielfältiges und spannendes Land empfunden. Die Infrastruktur ist gut, bei manchen Dingen muss man bloß wissen wie sie funktionieren. Wir halten die spezifischen Tipps hier kurz, da es zwei exzellente Sammlungen für alles, was man als Segler braucht gibt. Einmal ein Dokument für die Karibikseite in welcher alles rund um Shelter Bay gesammelt ist und eines für die Pazifikseite rund um Panama. Man findet dort wie man durch den Kanal kommt, wo man wie welche Dinge besorgen kann, wie man herumkommt bis zu Sehenswürdigkeiten. Das ist viel mehr als wir hier niederschreiben können. Die aktuellsten Dokumente kann man sich von Debbie, der Administratorin der Shelter Bay WhatsApp-Gruppe besorgen, hier ihre Nummer: +507 6418 6407.
Wir haben in Porvenir auf den San Blas Inseln einklariert, das funktioniert soweit unkompliziert. Man sollte ordentlich USD in bar mitnehmen , da man auf den San Blas kein Bargeld abheben kann und Kartenzahlung eher eine Seltenheit ist. In Porvenir wird man gern zugequatscht und geholfen. Man braucht diese Hilfe eigentlich nicht, der Einklarierungsprozess ist ziemlich einfach. Zuerst beim Guna Yala Quartier die Cruising Permit für die San Blas besorgen, dann zum Nachbargebäude die Pässe beim Immigration Office stempeln lassen. Wir haben unserem “Helfer” ein kleines Trinkgeld von 2 USD gegeben. In den San Blas kann es zur Regenzeit ordentlich gewittern und sich gut einregnen. Regenzeit ist ab April und spitzt sich wohl gegen August und September weiter zu. Auf der Pazifikseite regnet es weniger allerdings auch noch immer regelmäßig und Schimmel wird bei längeren Aufenthalten zu einem Dauerbegleiter.
Das Hinterland haben wir mit einem Auto, welches wir bei Thrifty in Shelter Bay Marina gemietet haben, erkundet. Die Autopreise sind mit Vorsicht zu genießen, da alles ohne Versicherungen (auch ohne Haftpflichtversicherung angegeben wird), am Ende haben wir ca. 60 USD pro tag gezahlt inkl. aller Versicherungen. Wenn man in Shelter Bay ein Auto mieten mag, kann man das entweder online über Thrifty Panama oder direkt im kleinen Laden in der Marina. Jedenfalls sollte man dort mit der Dame sprechen, was man gebucht hat und wann das Auto da ist um Wartezeiten zu vermeiden.
Carlos bietet gratis Touren durch das Fort Sherman Gelände in Shelter Bay Marina an. Er erklärt einige über die Geschichte und Natur des Ortes diese Tour ist absolut empfehlenswert. Man kann ihn im kleinen Portierhäuschen bei der Einfahrt zur Marina neben dem Segelloft finden oder einfach über Whatsapp kontaktieren: +507 6449 4066
Panama bietet sonst jede Menge Wandermöglichkeiten in der Natur an z.B.: in Valle de Anton.
Tauchen in Coiba war bis jetzt einer unserer Favoriten und können wir absolut empfehlen. Wir sind dort mit Panama Dive Center getaucht. Die Preise sind relativ hoch und bei allen Tauchschulen beinahe gleich (145 USD für 2 Tauchgänge oder 170 USD für 3 Tauchgänge plus 20 USD in bar für den Nationalpark). Der Hauptgrund für den hohen Preis ist die 40-minütige Bootsfahrt zu den Tauchspots und die Rückfahrt danach. Das Wasser ist zwar nicht sehr klar und es gibt keine bunten Korallen, aber die Tierwelt, die man hier sehen kann ist atemberauend: Walhaie, verschiedene Haiarten, Mantarochen, Schildkröten, …